Häufige Fragen

Die Grundschule soll aus verschiedenen Gründen vergrößert werden (größere Schülerzahl, bald geltender Anspruch auf Ganztagsbetreuung, modernes Schulkonzept).   Der direkt anliegende Sportplatz ist Gemeindeeigentum, so dass der Gemeinderat frei über dessen Verwendung verfügen kann.   Gegenüber dem Bau auf altem Standort bietet der Sportplatz mehr Fläche und den Vorteil, dass während der Bauzeit im Altbau weiter Schule stattfinden kann.   Um den Fußballplatz, der seit langem vom örtlichen Sportverein genutzt wird, zu erhalten, entschied der Gemeinderat mit knapper Mehrheit den Sportplatz in den Wald hinein zu drehen.  

Der Wert und die Stimme des Waldes wurde offenbar als vernachlässigbar eingeschätzt.   Angesichts der gravierenden Auswirkungen des Klimawandels, ist eine Waldrodung für uns keinesfalls eine akzeptable Lösung. Aus diesem Grund möchten wir den Spardorfer Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit geben, mit dem Bürgerentscheid den Walderhalt sicher zu stellen.

Der Bürgerentscheid richtet sich ausschließlich auf den Erhalt des Waldes (siehe betreffende Flurnummern im Lageplan unten, gelb markiert).  Die Waldfläche ist für die neue Grundschule nicht notwendig.  
Der Gemeinderat hat allerdings die Entscheidung für den Bau der Grundschule auf dem alten Sportplatz mit der Drehung des Sportplatzes nach Westen, in den Wald (Rodung) gekoppelt, damit der Platz weiterhin vom VdS Spardorf als Fußballplatz genutzt werden kann. Wenn Spardorf sich mit dem Bürgerentscheid also für den Walderhalt entscheidet, müsste der Gemeinderat sich von dieser Kopplung verabschieden, um die Grundschule wie geplant zu bauen, oder eine andere Lösung beschließen (Vorschläge, siehe Ziele und Lösungen).
Lageplan mit Flurnummern
Lageplan mit Flurnummern. Gelbe Markierung kennzeichnet das betroffene Waldstück, welches Gegenstand des Bürgerentscheids ist. Quelle: Amtsblatt der Gemeinden, Ausgabe 13/2021, S. 5; eigene Bearbeitung

Nein. Die Grundschule braucht kein Großfeld zum Fußballspielen. Selbst wenn die Grundschule gemäß Beschluss des Gemeinderates vom 16.3.2021 auf den Nordteil des Fußballplatzes gebaut wird, bietet die verbleibende Sportplatzfläche, sowie die Fläche des dann abgerissenen Altbaus mehr als genug Freiflächen für die Grundschule. Das bestätigte auch die Schulleiterin in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 20.04.21. Sogar wäre für die Grundschule, nach ihren Aussagen, die Einrichtung einiger geeigneter Sportanlagen, wie etwa ein Sprungfeld, etc. wünschenswert, was mit dem Fußball-Spielbetrieb auf der gleichen Fläche bislang nicht vereinbar ist.

Die Rodung würde also allein für die Erhaltung des Fußball-Großfeldes durchgeführt werden. Dieses wird nicht von der Grundschule benötigt, sondern für den Fußball Spiel- und Trainingsbetrieb des VdS Spardorf.

Es handelt sich um einen Teil eines bestehenden Waldgebietes. Der Wald ist ein Jahrzehnte bis Jahrhunderte alter Mischwald, der daher auch dem Klimawandel verhältnismäßig gut standhalten kann. Darin sind z.B. alte Kiefern, Buchen, Ebereschen und mindestens 15 sehr alte Eichen (die älteste hat einen Stammumfang von 260 cm und ist ca. 205 Jahre alt), sowie unzählige Jungbäume.

Aber machen Sie sich doch vor Ort selbst ein Bild von der Lage. Den Lageplan mit Kennzeichnung des betroffenen Waldstücks finden Sie unter –> Hintergründe auf dieser Webseite.

Quellen: Bürgerinfo 30.04.2021 sowie eigene Zählung und Vermessung

Die Fläche, die gerodet werden soll, wird allein für den Sportplatz ca. 1.500 m² betragen. Durch das ansteigende Sandsteingelände werden zur Erschließung und Sicherung weitere Rodungen in die Fläche erforderlich sein. Wir rechnen mit einer Gesamtfläche von ca. 2.500 m². Ein derartiger Eingriff in das bestehende Waldgebiet ist in Zeiten des Klimawandels nicht vertretbar. Jede Fläche Wald, jeder Baum leistet jetzt einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas, aber auch lokal bei uns zum Schutz von Luft, Boden, Wasser und Artenvielfalt. Wir können nicht Rodungen in Brasiliens Regenwäldern verurteilen und hier bei uns in Spardorf tolerieren. Vor allem für unsere Kinder und Enkelkinder, die den Großteil der Klimafolgeschäden der Zukunft tragen werden müssen, setzen wir uns ein. Wir tragen die Verantwortung für unsere heutigen Entscheidungen, die für die nachfolgenden Generationen langfristige Auswirkungen haben werden. Auch das Bundesverfassungsgericht hat dies festgestellt und eine Verbesserung des Klimaschutzgesetzes gefordert.

Quelle: Bundesverfassungsgericht Pressemitteilung vom 29.04.2021

Der geplante Eingriff in das bestehende Waldgebiet hat auch gravierende Auswirkungen auf den „Restwald“. Insbesondere die Nachbarbäume werden unvermeidlich durch die Rodungsarbeiten im Wurzelbereich beschädigt. Gerade an neu durch Rodungen aufgerissenen Waldrändern sterben besonders viele Bäume, die nun den Schutz vor Sonneneinstrahlung und Wind verloren haben. Rodungen setzen die Vitalität und die Überlebenschancen für den restlichen Wald herab.

Quelle: Bund Naturschutz, 2021

Gerade in Zeiten des Klimawandels verbietet es sich Wälder zu roden, da sie wichtige Kohlenstoffspeicher sind. Pro Hektar speichert z.B. ein 100jähriger Eichenwald ca. 150.000 kg Kohlenstoff in seiner Biomasse. Dazu kommen pro Hektar noch einmal ca. 115.000 kg Kohlenstoffspeicherung im Waldboden hinzu. Eine mittelgroße Eiche produziert pro Tag soviel Sauerstoff, wie 20 Menschen veratmen und bindet pro Tag zwischen 20 und 25 kg CO2, so viel wie ein Auto bei ca. 150 km Fahrt ausstößt.

Neben dem Klimaschutz erfüllt der Wald aber auch wichtige Funktionen, wie Trinkwasserschutz, Landschaftskühlung, Luftfilter. Er bietet Lebensraum für zahlreiche waldtypische Tier- und Pflanzenarten und dient nicht zuletzt uns Menschen als Naherholungsraum.

Quellen:
persönliches Gespräch der Waldfreunde mit Dr. Ralf Straußberger, Waldreferent Bund Naturschutz, 2021;
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
CO2-Rechner bei Quarks (WDR)

Leider nicht. Bei Ausgleichspflanzungen handelt es sich oft um kleine Stecklinge, die selbst nach Jahrzehnten erst eine vergleichsweise geringe Menge an CO2 speichern und Sauerstoff produzieren können wie der einstige Wald (nach 20 Jahren etwa nur 1/7 des CO2-Gehalts). Nur ca. ein Drittel der nachgepflanzten Bäume überlebt. In trockenen Regionen wie Mittelfranken sind die Ausfallraten zum Teil noch größer. Darüber hinaus ist eine Ansammlung von Bäumen noch kein Wald! Bis sich wieder ein geschlossenes und intaktes Ökosystem entwickelt, vergehen Jahrzehnte. Bis dahin ist diese Waldfläche in ihrer Vielfalt als Lebensraum für Pflanzen und Tierwelt erst einmal verloren.

Quellen:
Bund Naturschutz, 2021;
persönliches Gespräch der Waldfreunde mit Dr. Ralf Straußberger, Waldreferent Bund Naturschutz, 2021

A: Das sehen wir auch so. Von der höchsten Erhebung bis zum bestehenden Sportplatz beträgt der Höhenunterschied, nach Aussage des Bürgermeisters, ca. 4m. Wir gehen davon aus, dass Tausende Tonnen Sandstein und Waldboden abgetragen werden müssen. Aufgrund des schwierigen Geländes gehen wir auch davon aus, dass der angenommene Eingriff in den Wald mit einer Tiefe von 30 m nicht ausreichen wird.

Quelle: eigene Erhebung Kreisfachberater für Garten- und Landschaftsbau

Ja, den braucht er. Der VdS Spardorf leistet einen wichtigen Beitrag zur Jugendarbeit und muss unterstützt werden. Deswegen haben wir bereits viele alternative Lösungen aufgezeigt, deren Machbarkeit vom Gemeinderat ernsthaft geprüft werden sollte. Alle aktuellen Lösungsvorschläge finden Sie unter -> Ziele und Lösungen.

Uns ist kein konkreter Zeitplan bekannt, doch in der Bürgerinfo vom 30.04.2021 wurde formuliert, dass es „hinsichtlich des Neubaus der Grundschule“ nun „schnell weitergehen“ müsse.

Quelle: Bürgerinfo vom 30.04.2021

Um den Wald zu retten, gibt es zwei Möglichkeiten: Ein entsprechend lautender Beschluss des Gemeinderates, oder eine Entscheidung der Bürger im Bürgerentscheid. –> hier gibt es alles rund um den Bürgerentscheid.

A: Wir wissen, dass es schwierig ist, eine Lösung zu finden, die allen gerecht wird. Auch wir möchten die besten Rahmenbedingungen für eine moderne Pädagogik sowie für ein lebendiges Vereinsleben mit umfassenden Sportmöglichkeiten, die genauso unsere Gesundheit stärken wie ein gesunder Wald.

Lasst uns gemeinsam diskutieren und eine gute Lösung für alle finden. Schaut euch hierzu unsere Lösungsvorschläge an mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. -> Ziele und Lösungen

Das Positionspapier (hier klicken zum PDF) wurde am 10.05.2021 dem Bürgermeister und den Gemeinderäten zugestellt, mit dem Appell, die darin vorgestellten Varianten ernsthaft zu prüfen. Leider haben die Rückmeldungen, die der Bürgermeister uns seither im Rahmen der Bürgermeistersprechstunden mitgeteilt hat, nicht den gewünschten Umfang und die gewünschte Tiefe. Viele von uns formulierte Fragen sind noch unbeantwortet, so dass unseres Erachtens nach wie vor keine fundierte Abwägung stattfinden kann.

Hier geht es zur aktuellen Liste unserer Lösungsvorschläge.